2016 - Die Wiesen-Schlüsselblume

2016 - Die Wiesen-Schlüsselblume

 

Die Loki Schmidt Stiftung hat am 21. Oktober 2015 die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) zur Blume des Jahres 2016 ernannt. Damit soll für den Schutz dieser selten gewordenen Pflanze geworben werden, die in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht. Die Blume des Jahres steht immer auch stellvertretend für einen bedrohten Lebensraum. Bei der Wiesen-Schlüsselblume sind dies sonnige, eher trockene Wiesen und lichte Wälder auf kalkhaltigen Böden.

Die satt gelben Blüten schmücken zur Osterzeit in vielen Gegenden Deutschlands Wiesen, Wegränder und Böschungen. Sie gelten als Frühlingsboten. Dennoch wird die Wiesen-Schlüsselblume in vielen Gebieten immer seltener. Die intensive Nutzung von Wiesen und Weiden, die Düngung, und auch der Umbruch von Grünland zu Ackerland führen dazu, dass die Pflanze an vielen Orten nicht mehr zu finden ist. An anderen Stellen wurde die traditionelle Nutzung der Wiesen aufgegeben, so dass Büsche und Bäume dort die lichtliebenden Schlüsselblumen verdrängen. Zwar kann die Blume des Jahres 2016 auch in lichten Wäldern wachsen, aber wenn die Beschattung im Wald zu stark wird, verschwindet sie. „Unsere letzten ungedüngten Wiesen auf trockeneren Böden müssen unbedingt erhalten werden“, so der Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung, Axel Jahn.

Die Wiesen-Schlüsselblume ist bundesweit verbreitet. Allerdings sind die von ihr bevorzugten kalkhaltigen Böden im Norden eher selten, im Süden Deutschlands aber vielfach vorhanden. So kommt es, dass die Blume des Jahres 2016 vor allem im Norden Deutschlands in den Roten Listen der Bundesländer als stark gefährdet eingestuft wird. Die Wiesen-Schlüsselblumen werden von zahlreichen Insekten bestäubt, wie z. B. Schmetterlingen, Hummeln, verschiedenen Fliegenarten und vielen anderen.

Mit der Wahl der Wiesen-Schlüsselblume zur Blume des Jahres wirbt die Stiftung für einen schonenden Umgang mit den Lebensräumen dieser Pflanze. Dies sind magere und trockene, halboffene oder offene Landschaften: Wiesen, Magerrasen, Wacholderheiden, lichte Wälder und Gebüsche. Als Schutzmaßnahme sollte dort auf eine Düngung verzichtet und ein Nährstoffeintrag verhindert werden. Wenn die Nutzung einer Fläche eingestellt wird, ist eine regelmäßige Biotoppflege, zum Beispiel durch Beweidung oder Mahd anzustreben, um eine Beschattung durch Gehölze zu verhindern, denn die Schlüsselblume braucht Sonne. Zahlreiche weitere Pflanzen- und Tierarten würden hiervon profitieren.